Raspberry Pi SDR

Das erste Kommando lädt allgemein Pakete herunter, die für den weiteren Verlauf gebraucht werden:

 sudo apt-get install git cmake libusb-1.0-0.dev build-essential
  • git: Versionsverwaltungssystem – genutzt für Softwareprojekte
  • cmake: Tool für die Erstellung von Software. Es generiert zusätzliche Dateien, die von dem eigentlichen Compiler später genutzt werden.
  • libusb-1.0-0.dev: USB-Programmierbibliothek
  • build-essentials: Wird benötigt, um Pakete zu erzeugen

Das zweite Kommando lädt den Programmcode für benötigte Software, um den DVB-T Stick zu steuern. Der Befehl erstellt ein neues Verzeichnis, in diesem Fall „rtl-sdr“ und lädt die Quelldateien unter der angegebenen URL in dieses Verzeichnis.

 git clone git://git.osmocom.org/rtl-sdr.git

Wir wechseln in das neue Verzeichnis, erstellen den Ordner „build“ und wechseln in diesen.

 cd rtl-sdr/ 
 mkdir build 
 cd build

Wir führen „cmake“ auf dem darunter liegenden Ordner aus. Das Resultat landet in dem Ordner „build“, den wir eben angelegt haben.

 cmake ../

Compilieren des Codes und anschließendes Installieren der Software.

 make 
 sudo make install

Der Befehl „ldconfig“ steuert die Verwaltung der Bibliotheken, die im System verwendet werden und mit dem nachfolgenden Befehl werden die Verweise auf diese Bibliotheken aktuallisiert.

 sudo ldconfig

Für die Kommunikation mit dem Stick muss noch eine Datei kopiert werden. „udev“ ist dabei ein Gerätedienst, der die Geräte im Verzeichnis /dev dynamisch verwalten kann. Wir müssen dazu zunächst in das darüberliegende Verzeichnis wechseln und anschließend die Datei kopieren:

cd ..  sudo cp rtl-sdr.rules /etc/udev/rules.d

Jetzt muss eigentlich nur noch das Programm gestartet werden. Da das Ganze über das LAN funktionieren soll, muss die IP mit angegeben werden:

sudo rtl_tcp -a 'ip'

Also zum Beispiel:

sudo rtl_tcp -a 192.168.0.42

Die Software startet und der Raspberry PI ist nun ein „SDR-Server“.

Im Standard läuft der Server auf dem Port „1234“. Dieser wird auch auf dem Raspberry PI beim Starten des Programms angezeigt.

Wir können die Wahl des Ports auch beeinflussen, indem wir den Parameter -p verwenden:

sudo rtl_tcp -a 192.168.0.42 -p 1337

In diesem Fall würde der SDR-Server jetzt auf dem Port 1337 erreichbar sein.
—-

Ein Leser dieses Beitrags hat mir mitgeteilt, dass er den „SDR-Server“ nicht starten konnte, da das Modul dvb_usb_rtl28xxu blockiert war. Sollte dieses Problem auftreten, kann das Modul mit folgendem Befehl aus dem Speicher entfernt werden:

 sudo rmmod dvb_usb_rtl28xxu 
sudo printf 'blacklist dvb_usb_rtl28xxu\nblacklist rtl2832\nblacklist rtl2830' > /etc/modprobe.d/nortl.conf

—-

Das Ganze lässt sich jetzt relativ simpel über das Programm SDR# steuern. Dazu muss in der Liste der Eintrag RTL-SDR / TCP gewählt – und unter „Configure“ die IP und der passende Port gesetzt werden.
sdr_sharpUnd dann sollte eigentlich alles klappen. Wer das Tool zum ersten Mal nutzt, sollte etwas mit den Einstellungen spielen und darauf achten, dass die Werte „RF-Gain“ oder „Filter bandwidth“ passend zum erfassten Signal gesetzt sind.

Raspberry_SDR_Tisch

In vielen Quellen liest man, dass das Ganze nicht über WLAN und auch nur mit einem sehr schnellen LAN funktioniert. Ich habe meine Installation im Internet zur Verfügung gestellt und eigentlich funktioniert das so auch noch ganz gut. Auf jeden Fall ein schöne Möglichkeit für den Raspberry PI!